Der Ort Uthammar liegt direkt an der schwedischen Ostseeküste,
unweit
von Figeholm, nördlich von Oskarshamn. Der Granit, der dort auf wenigen
Kilometern an der Küste ansteht, ist, ebenso wie der nördlich
benachbarte Götemaren-Granit, spät intrudiert und daher kaum deformiert.
Allerdings wird der Uthammar nicht zu den Rapakiwis gerechnet – im
Gegensatz zu Götemaren und Blå Jungfrun. (Letzterer liegt etwas östlich
vom Uthammar.)
Im Handstück ist der Granit sehr grobkörnig. Die Feldspäte - es handelt
sich überwiegend um Alkalifeldspat – sind kräftig rot, teilweise
idiomorph und bilden reichlich Karlsbader Zwillinge. Sie sind
eingebettet in eine Masse aus milchigem und hellgrau-bläulichem Quarz,
dessen teilweise rundliche Körner und Zwickelfüllungen oft über einen
Zentimeter groß sind.
Im Gestein sind fast keine dunklen Minerale zu finden. Meine Proben
enthalten nur minimal Biotit, der teilweise zersetzt erscheint.
Die Probe stammt aus dem alten Steinbruch in Uthammar.
 
Augenscheinlich handelt es sich auch bei diesem Granit um einen
Ein-Feldspat-Granit (Hypersolvusgranit).
Im nächsten Bild ist die frische Bruchfläche aus der Nähe
abgebildet.
 
Das Gestein wirkt makroskopisch undeformiert, allerdings sind einige der
Spaltflächen der Feldspäte verbogen. Der Uthammar-Granit ist trotz
seiner Grobkörnigkeit ausgesprochen zäh und fest und läßt sich nur mit
Mühe bearbeiten – ganz im Gegensatz zum Götemar-Granit, der fast willig
erscheint, wenn er in Form gebracht werden soll.
Vereinzelt finden sich Feldspäte mit Plagioklasverzwilligung. Sie sind
dunkler als die normalen Kalifeldspäte und von rotbrauner und fleckiger
Farbe. Diese Farbverteilung ist ungewöhnlich und tritt sonst in
Skandinavien nur im Südwesten Finnlands häufiger auf. Normalerweise sind
die Plagioklase heller bzw. blasser als Alkalifeldspäte gefärbt.
Unterhalb der beschriftete Ausschnitt:
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