Gesteinsbildende Minerale: Glimmer | zurück | nächste Seite | |
Dunkle gesteinsbildende MineraleAls „dunkel“ oder auch „mafisch“
werden gesteinsbildende Minerale bezeichnet, die einen relevanten Anteil von
Eisen und/oder Magnesium enthalten. Ihre tatsächliche Farbe spielt dabei
keine Rolle. Zwar sind die meisten dieser Minerale in der Tat dunkel bzw.
schwarz, es gibt aber auch dunkle Minerale, die ausgesprochen hell aussehen.
Glimmer K{(Mg,Fe2+)3[(OH)2/AlSi3O10]}Alle Glimmer sind
Schichtsilikate. Ihre Kristallgitter sind schichtweise aufgebaut, woraus
sich das wichtigste Kennzeichen aller Glimmer ergibt, nämlich ihre
vorzügliche Spaltbarkeit in einer Ebene. Beim Glimmer lassen sich
ohne Mühe lebhaft spiegelnde, biegsame Plättchen ablösen.
Da alle Glimmer weich
sind, ist ein Kristall wie der im Bild oben auch an seiner senkrechten
Vorderseite leicht ritzbar. Dann entsteht aber nur eine schmale Furche,
allenfalls an deren Rand bilden sich winzige dünne Glimmerplättchen. Erst
wenn man beim Ritzen den Rand des Kristalls erreicht, lösen sich größere
Glimmerschuppen.
Wenn Glimmer ungehindert wachsen können, bilden sie
sechseckige Prismen. Das Spaltstück hier unten stammt aus so einem idiomorphen Kristall.
Für die Gesteinsbestimmung im Gelände ist neben
schwarzem Biotit auch der Hellglimmer Muskovit von Bedeutung. Muskovit
glänzt silbrig, manchmal ist er leicht gelblich oder auch ganz farblos.
Dünne Spaltplättchen von Muskovit sind völlig durchsichtig. Daher rührt auch
sein Name: Muskovit = „Moskauer Glas“. Im rechten Bild sind die hauchdünnen
Plättchen vor der Nadel erkennbar.
Muskovit ist deutlich seltener als Biotit. Er kommt
allein und auch zusammen mit dem Dunkelglimmer vor, beispielsweise in
Zwei-Glimmer-Graniten oder in Gneisen. Auch violetter
Glimmer kommt hin und wieder vor. In ihm ist Lithium für die Färbung
verantwortlich und er wird als Lepidolith bezeichnet.
Nächste Seite: Amphibole (Hornblenden) Druckfassung (pdf)
|