Gesteinsbildende Minerale: Titanit | zurück | nächste Seite | |
Titanit CaTiSiO5Titanit ist ein
akzessorisches Mineral und kommt immer nur in Spuren vor. Von Interesse ist
es, weil seine Anwesenheit in magmatischen Gesteinen ein Hinweis auf die
Herkunft des Magmas aus dem oberen Erdmantel ist. Granite, die Titanit
enthalten, werden als I-Granite bezeichnet (von „igneous“ - glutflüssig,
magmatisch) und unterscheiden sich grundlegend von S-Graniten mit ihrer
sedimentären Vorgeschichte. In der Geschiebekunde wird Titanit außerdem zur
genaueren Beschreibung von Leitgeschieben benutzt. Neben den erwähnten
Graniten kommt Titanit auch regelmäßig in Dioriten, Syeniten und
Nephelinsyeniten vor. Dabei ist er immer braun in unterschiedlichen
Tönungen. Wer sich mit der Bestimmung von Geschieben aus Skandinavien
beschäftigt, wird bemerken, dass ein beträchtlicher Teil der Gesteine aus
dem Oslograben (Südnorwegen) Titanit enthält. Das betrifft insbesondere
Alkalifeldspatgranite (Ekerit), Alkalifeldspatsyenite (Nordmarkit), Syenite
und auch nephelinführende Gesteine wie Larvikit und Lardalit. In diesen
Gesteinen kann man bei gründlicher Suche schöne Titanitkristalle finden. Das
folgende Bild zeigt einen zumindest teilweise idiomorphen Kristall. Unten: Zwei hellbraune
Titanite ohne ausgeprägte Kristallform, ebenfalls in einem Larvikit. In magmatischen Gesteinen
sind die Titanitkristalle fast immer kleiner als 1 mm und manchmal nur
schwer zu entdecken. Vor allem dann, wenn der umgebende Feldspat dunkel ist
oder der Titanit inmitten der dunklen Minerale steckt. In den nächsten
beiden Beispielen fällt der braune Titanit schon deutlich weniger auf als
oben im hellen Larvikit. Das Bild oben zeigt einen
Syenit, das hier unten einen Alkalifeldspatsyenit („Nordmarkit“). Beide
stammen aus Südnorwegen und kommen als Geschiebe vor. Da Plutonite aus Norwegen
eher zu den seltenen Geschieben gehören, zeige ich noch einige der viel
häufigeren südschwedische Granite. Kinda-Granit ist einer der vielen
titanitführenden Granite Südschwedens. Allerdings muss man genau hinsehen,
denn oft steckt der Titanit mitten in den anderen dunklen Mineralen.
Die typische,
spitz-rhombische Form zeigen keineswegs alle Titanitkristalle. Man findet
immer auch Exemplare, die ganz unregelmäßig aussehen. Als Titanit erkennt
man sie dann nur an dem harzigen Glanz auf den braunen Bruchflächen. Im
letzten Bild stecken zwei solche Titanite links vom großen Feldspat in der
Bildmitte. (Rätan-Granit aus Jämtland in Schweden.) Selten findet man so große
Exemplare: Manchmal kommt Titanit
weißlich zersetzt vor (unten). Dann ist es allein seine Form, die auf das
Mineral verweist, so wie hier in dem rötlichen Granit.
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