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Västervik-Fleckengestein


Ein Gastbeitrag von Marc Torbohm

Zusammenfassung     english summary

Lagekarte

Das Västervik-Fleckengestein, auch Västervik-Cordierit-Granofels, gilt als schönes und leicht erkennbares Leitgeschiebe für das nordöstliche Småland. Der auffällige Gesteinstyp besitzt eine feinkörnige, graue bis bräunlich-graue Grundmasse und eine kontrastreiche Textur aus runden und dunklen Flecken, die von orangeroten Säumen umgeben sind. Die Flecken sind 1-2 cm groß, die Breite der Säume ist variabel.

Västervik-Fleckengestein
Abb.1: typisches Västervik-Fleckengestein

Anstehendprobe eines Västervik-Fleckengesteins mit graubrauner und feinkörniger Grundmasse. Wenige Flecken sind von schmalen, orangeroten Säumen umgeben. Loser Stein vom Anstehenden (Lokalität 1).

Vaestervik Metasediment
Abb. 2: Rückseite

Die Rückseite des gleichen Steins zeigt eine dichtere Belegung mit Flecken, teilweise berühren sie sich. Auch die Säume sind etwas breiter, während von der graubraunen Grundmasse viel weniger zu erkennen ist. Dieser eine Lesestein zeigt bereits, dass die Fleckendichte und Saumbreite in kleinem Maßstab variabel sind.


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Ausführliche Beschreibung

Im Västervik-Gebiet findet sich das Gestein in undeformierter bis gneisiger Ausprägung. Als Leitgeschiebe eignen sich nur feinkörnige und undeformierte Varianten, ideale Ausbildungen gehören eher zu den seltenen Geschiebefunden. Im Zweifelsfalle sollte man bei der Bestimmung die unten genannten Merkmale überprüfen. Auf keinen Fall genügt es, ein Geschiebe allein aufgrund oranger oder roter Färbung und dunkler Flecken als Västervik-Fleckengestein zu bestimmen.
Mehrere Exkursionen nach Schweden haben gezeigt, dass auch an anderen Orten Fleckengesteine vorkommen, die denen aus Västervik erstaunlich ähnlich sehen können (siehe z. B. Abb. 28). Die Beschreibung des Leitgeschiebes sollte also möglichst präzise und eng gefasst werden. Eine Verwechslungsgefahr besteht vor allem bei deformierten, gneisartigen Gefügen oder deutlich körnigen Grundmassen. Abb. 1 und 2 zeigen eine Probe des Gestein-Typs, wie er nach derzeitigem Kenntnisstand nur im Västervik-Gebiet vorkommt. Hier wurden die Gesteine während der svekofennischen Gebirgs-
bildung (1,8-1,9 Ga) zum Teil von einer tektonischen Überprägung (deformiertes Gefüge) verschont.

1.1. Västervik-Fleckengesteine als Leitgeschiebe

Västervik-Fleckengesteine, die als Leitgeschiebe geeignet sind, zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

- Die Grundmasse ist feinkörnig und von grauer bis bräunlich-grauer, selten grünlich-grauer Farbe. Mit der Lupe sind einzelne Mineralkörner nicht oder kaum unterscheidbar. Fleckengesteine mit gröber körnigen Grundmassen, in denen z. B. ein Quarz-Feldspat-Gefüge deutlich erkennbar ist, sind nicht als Leitgeschiebe geeignet.

- Die orangefarbenen und feinkörnigen Säume können nur wenige Millimeter schmal sein (Abb. 1). Dann ist mehr graue Grundmasse zu erkennen. Sie können auch so breit sein, dass das Gestein vollständig aus orangefarbener Grundmasse zu bestehen scheint (Abb. 19). Diese sieht dann oft etwas „wolkig“ aus durch wechselnde Anteile dunkler Minerale. Zwischen den Extremen (schmale Säume - orangefarbene „Grundmasse“) existieren alle möglichen Übergänge. Charakteristisch sind orangefarbene bis orangerote Tönungen. Auch Farbvarianten mit roter (Abb. 10), rotbrauner und roségrauer (Abb. 20) Tönung sind bekannt, treten aber seltener auf. Ob sie ebenfalls als Leitgeschiebe geeignet sind, ist nicht sicher.

- Die dunklen Flecken sind rund bis elliptisch geformt und besitzen Durchmesser von mindestens 0,5 cm, gewöhnlich von 1 bis 2 cm. Idealerweise sind die Flecken einer Probe annähernd gleich groß (Abb. 1 und 2; 4-6) und ihre Ränder heben sich kontrastreich von der Saumzone ab. Anteil und Verteilung der Flecken sind variabel, von lockerer bis dichter, von regelloser bis einigermaßen gleichmäßiger Verteilung. Die Flecken sollten überwiegend voneinander getrennt liegen, jedenfalls keine zusammenhängenden Ketten bilden.

- Das Fehlen von Deformationserscheinungen ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Als Leitgeschiebe geeignete Västervik-Fleckengesteine sind Granofelse mit einem richtungslosen Mineralgefüge, die unter weitgehend statischen Metamorphose-Bedingungen entstanden. Fleckengesteine mit Gneisgefüge, erkennbar an der Gleichrichtung plättchenförmiger, dunkler Minerale wie Biotit, kommen sowohl im Västervik-Gebiet als auch an anderen Orten vor und sind der Herkunft nach nicht bestimmbar. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Bezeichnung „Västervik-Fleckengneis“ (s. Zandstra, Smed) verzichtet werden.

1.2. Mineralbestand

Die Minerale sind wegen ihrer Feinkörnigkeit von Hand nicht bestimmbar. Lediglich in den dunklen Flecken erkennt man manchmal Blättchen von Biotit. Nach Vinx 2016 besteht die Grundmasse aus Quarz, Feldspat und Biotit. Die Flecken sind stark durch Biotit pigmentierter Cordierit, der sich ebenfalls einer direkten Beobachtung entzieht, gelegentlich aber blau gefärbt sein kann (Abb. 14). Die feinkörnige orangefarbene Saumzone enthält Feldspat und Quarz. Biotit tritt hier stark zurück oder fehlt vollständig. Optional kann etwas weißer Sillimanit enthalten und unter der Lupe an einer faserigen Ausbildung erkennbar sein.

1.3. Entstehung

Vor etwa 1,85 - 1,88 Milliarden Jahren wurden in einem Flussdelta große Mengen von Sand abgelagert. Dazwischen gab es Flächen, die auch tonhaltige Sedimente enthielten.
In der nachfolgenden svekofennischen Gebirgsbildung wurden die Sedimente versenkt. Aus sandigen Ablagerungen entstanden unter mäßigem Druck und hohen Temperaturen Quarzite, aus aluminiumreichen sandig-tonigen Sedimenten die schwarz-orange oder schwarz-grau gefärbten Fleckengesteine. Die Bildung der Cordierit-Flecken (Granoblasten) erfolgte im festen Zustand durch Stoffwanderung. Zu ihrer Bildung wurden Eisen und Magnesium aus der näheren Umgebung „abgezogen“, z. B. aus Biotit, der daher in den orangefarbenen Saumzonen fehlt.

2.1. Anstehendproben

Die nächsten Bilder zeigen Aufschlüsse, Anstehendproben und Nahgeschiebe des Västervik-Fleckengesteins. Es gibt zahlreiche kleine und größere Vorkommen, von nur wenigen Dezimetern breiten Einschaltungen (Abb. 9) bis zu einigen Hundert Metern Mächtigkeit (Casimirsborg). Alle Bilder stammen aus dem Gebiet zwischen Västervik und Gamleby. Weitere Vorkommen existieren auf einigen Schären südöstlich von Västervik (Mjödö, Krokö und umliegende Schären) und wurden bisher nicht besucht.

Karte von Västervik und Umgebung
Abb. 3: Übersichtskarte mit Fundpunkten im Västervik-Gebiet

Eine Liste mit Koordinaten der Lokalitäten findet sich am Ende des Textes. In der Karte hellblau markierte Bereiche sind die Metasedimente der Västervik-Formation. Ganz überwiegend handelt es sich um Quarzite, nur untergeordnet kommt das Västervik-Fleckengestein vor. (Karte: sgu.se) 1

anstehendes Västervik-Fleckengestein
Abb. 4: anstehendes Västervik-Fleckengestein

Das Fleckengestein in perfekter Ausbildung: Dunkle Flecken mit schmalen orangefarbenen Säumen sind einigermaßen dicht „gepackt“. Das Fleckengestein ist auf Lagen konzentriert, die eine sedimentäre Abfolge von sandigen und tonig-sandigen Schichten abbilden. Fleckenbildung fand nur in den tonhaltigen Schichten statt. Bildbreite an der Basis etwa 60 cm.

Metasediment in Västervik
Abb. 5: Gleicher Aufschluss, andere Ansicht.

Wenige Meter entfernt fand sich diese Variante mit lose verteilten Flecken und wesentlich mehr grauer Grundmasse. Im oberen Bildteil erkennt man ein schmales Band, in dem die Flecken fast vollständig von orangefarbener Gesteinsmasse (= breite Säume) umgeben sind.
Bildbreite etwa 30 cm.

metasedimentary rock in Sweden
Abb. 6: Partie mit unregelmäßiger Verteilung von Flecken.
nasses Västervik-Fleckengestein
Abb. 7: Abfolge unterschiedlicher Flecken

Im unteren Bildteil gibt es wenige größere und bizarr geformte Flecken und in der Mitte mehr Flecken mit breiteren Säumen, die scharf in eine schmale Partie mit zerdrückten Flecken übergehen. Casimirsborg (Lokalität 1).

Västervik-Fleckengestein
Abb. 8: Probe von der Lokalität „Tjust Motell“ (Lokalität 2).
Ein Handstück mit diffus begrenzten Flecken von unterschiedlicher Größe und Form. Unten ist mehr graue Grundmasse, oben mehr orangefarbene „Saum-Masse“ enthalten.

Fleckengestein im Übergang zum sillimanitführenden Granofels
Abb. 9: Orangefarbenes Fleckengestein mit feinkörniger Grundmasse

In Abb. 9 ist der Übergang in eine quarzitische Partie mit weißen Sillimanit-Flecken (rechts) zu sehen. Das Fleckengestein bildete eine nur dezimeterbreite Einschaltung neben Quarziten und grauen Fleckengesteinen im Anstehenden von Östra Skälö (Lokalität 3), Foto: T. Langmann.

 

Keine Leitgeschiebe:

Die nächsten Bilder zeigen Anstehendproben von Varianten, die nicht als Leitgeschiebe geeignet sind, weil sie körnige Grundmassen besitzen, ein deformiertes Gefüge zeigen oder Fleckengesteinen aus anderen Regionen Schwedens ähneln.

Fleckengestein, aber kein Leitgeschiebe
Abb. 10: Probe mit körniger Grundmasse.

In der roten bis hellgrauen Grundmasse in Abb. 10 lassen sich stellenweise Quarz, Feldspat und Glimmer mit der Lupe klar unterscheiden. Die Flecken sind unregelmäßig verteilt und unterschiedlich groß. Loser Stein von einer Halde mit frischem Bauschutt südöstlich von Västervik (Lokalität 4, Pepparängsvägen).

Fleckengestein aus der Nähe von Gamleby
Abb. 11: Rotbraunes Fleckengestein mit kleinen und länglichen Flecken (Lokalität 5).
anstehendes Fleckengestein
Abb. 12: Dunkle Flecken mit hellem Saum in einem Gneis.

Fleckengesteine mit Gneisgefüge sind nicht als Leitgeschiebe geeignet, da sie auch an anderen Orten vorkommen. Die kräftig rote Ader, die das Gestein durchzieht, ist granitischer Zusammensetzung und später entstanden. Anstehender Felsen am Übergang zur Schäre Borgö (Lokalität 6).

Fleckengestein mit gneisiger Grundmasse
Abb. 13: Probe von der Insel Borgö (Lokalität 6) mit polierter Schnittfläche.

Die welligen Streifen der Grundmasse sind wahrscheinlich Reste einer sedimentären Schichtung. Das Gneisgefüge ist an dunklen Glimmermineralen erkennbar, die zum Teil einer Vorzugsrichtung folgen (s. Abb. 14).

Granofels mit Cordierit
Abb. 14: Ausschnitt

Flecken und Saumzone sind etwas körniger als die gneisige Grundmasse. Ausnahmsweise tritt hier auch bläulicher Cordierit in Erscheinung. So hübsch das Gestein aussieht, die Variante ist nicht als Leitgeschiebe geeignet, da es ähnliche Typen im Gebiet von Kolmården gibt!

graues Fleckengestein auf Skälö
Abb. 15: Auch graue Fleckengesteine kommen im Västervik-Gebiet vor.

Bild 15 zeigt einen Aufschluss auf Östra Skälö (Lokalität 3). Ob sich diese Varianten als Leitgeschiebe eignen, ist unsicher. T. Langmann berichtet von Nahgeschieben ähnlicher Fleckengesteine (hellgraue Granofelse mit dunklen Flecken) bei Mästocka, östlich von Halmstad in SW-Schweden.

grey flecky gneiss, granofels
Abb. 16: Handstück aus obigem Aufschluss (Lokalität 3) mit feinkörniger, hell- bis dunkelgrauer Grundmasse. Die Flecken weisen schmale helle Säume auf und sind zum Teil ausgelängt und perlschnurartig gruppiert.
graues Fleckengestein
Abb. 17: Eine weitere Probe von Östra Skälö (Lokalität 3) mit diffus begrenzten Flecken ohne Saumzonen.
Nahaufnahme
Abb. 18: Nahaufnahme der feinkörnigen und quarzitartigen Grundmasse. Innerhalb der Flecken ist ein schwach bläulicher Farbton wahrnehmbar, der auf Cordierit hinweist.

 

2.2. Nahgeschiebe aus dem Västervik-Gebiet

Neben den wenigen bekannten Anstehendvorkommen findet man das Fleckengestein im Västervik-Gebiet in großer Anzahl und Vielfalt als Nahgeschiebe. Bild 19 und 22 zeigen Varianten, die als Leitgeschiebe geeignet sind. Die übrigen Funde sind eher Exoten.

Nahgeschiebe vom Västervik-Fleckengestein
Abb. 19: Geschiebe mit breiten orangefarbenen Saumzonen, die sich „wolkig“ in der graubraunen Grundmasse verlieren (Lokalität 7).
Fleckengestein Västervik
Abb. 20: Geschiebe mit roségrauer Grundmasse und unregelmäßig begrenzten Flecken (Lokalität 8).
Nahaufnahme
Abb. 21: Die kleinkörnige Grundmasse sieht quarzitartig aus. Solche Farbvarianten sind im Västervik-Gebiet nur selten zu finden und wahrscheinlich nicht als Leitgeschiebe geeignet.
Nahgeschiebe Fleckengestein
Abb. 22: Graues Fleckengestein mit gleichmäßig verteilten Flecken. Teilweise sind unvollständige und kräftig orangefarbene Säume erkennbar. Der Stein ist etwa 20 cm breit und liegt auf dem Parkplatz des ICA-Supermarkts in Västervik (Lokalität 9).
Fleckengestein
Abb. 23: Ausgefallene Variante mit diffus sternförmigen Flecken und weißen Säumen in einer grauen Grundmasse, trocken fotografiert (Lokalität 9).
Fleckengestein mit dunkler Grundmasse
Abb. 24: Undeutlich konturierte Flecken mit orangefarbenen Säumen in einer grauen und quarzitischen Grundmasse (Lokalität 9).

 

3. Doppelgänger und ähnliche Fleckengesteine in Schweden

Mehrere Reisen nach Schweden lieferten Erkenntnisse über „Doppelgänger“ oder dem Västervik-Fleckengestein ähnliche Gesteine, die bisher an drei Lokalitäten gefunden wurden (Abb. 25). Wahrscheinlich gibt es noch weitere Vorkommen, denn ihre Entdeckung war eher zufällig. Die Beobachtungen an diesen Gesteinen führten zur Einsicht, dass nur ein kleiner Teil der Västervik-Fleckengesteine als Leitgeschiebe geeignet sein kann, nämlich die feinkörnigen und weitgehend undeformierten Varianten.

Karte
Abb. 25: Übersichtskarte der Fundorte in Südschweden:

Lokalitäten 1-9: Västervik und Umgebung
Lokalitäten 10, 11: Almesåkra-Formation
Lokalitäten 12-14: Kolmården und Umgebung
Lokalität 15: Kiesgrube südlich Linköping

 

3.1. Fleckengesteine aus der Almesåkra-Formation

In einer Kiesgrube westlich von Sävsjö (Lokalität 10) fanden sich in großer Anzahl Gesteine der sedimentären Almesåkra-Formation sowie Dolerite als Nahgeschiebe. Die Almesåkra-Formation ist in etwa so alt wie der jotnische Sandstein. Die Dolerite sind jünger, denn sie drangen in die Sedimentgesteine ein und veränderten diese im Kontaktbereich (Kontaktmetamorphose). Vor allem aus tonhaltigen Sedimentiten dürften die folgenden fleckigen Gesteine entstanden sein.(2)

Fleckengesteine der Almesåkra-Formation
Abb. 26: Nahgeschiebe fleckiger Kontaktmetamorphite (Lokalität 10).

Die meisten fleckigen Gesteine aus der Kiesgrube ähneln den beiden oberen Varianten. Der untere Typ, der auf den ersten Blick dem Västervik-Fleckengestein ähnelt, findet sich nur vereinzelt.

Fleckengestein bei Sävsjö
Abb. 27: Unteres Geschiebe aus dem Bild oben.

Schaut man genauer hin, erkennt man die Unterschiede: 1. die Flecken sind recht klein, gerade einmal 0,5 cm im Durchmesser; 2. In der farblich und texturell uneinheitlichen Grundmasse sind klastische, runde bis eckige Quarzkörner zu sehen, die das sedimentäre Ausgangsgestein noch deutlich erkennen lassen; 3. stellenweise findet sich viel Hellglimmer neben Dunkelglimmer. Klastische Quarze und Hellglimmer kommen im Västervik-Fleckengestein nicht vor.

Fleckengestein vom Vallsjön
Abb. 28: Fleckengestein aus Småland

Eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem Västervik-Fleckengestein zeigt dieser Fund vom See Vallsjön (Lokalität 11). T. Langmann fand dort gleich mehrere vergleichbare Exemplare, die sich in Textur und Gefüge von den Fleckengesteinen der nahe gelegenen Kiesgrube (Lokalität 10) unterscheiden, aber ebenfalls Kontaktmetamorphite aus der Almesåkra-Formation sein dürften. Hier liegen die Unterschiede zum Västervik-Fleckengestein in den Details: 1. die Grundmasse ist fleckig inhomogen und 2. von Hellglimmer durchsetzt; 3. das Gestein, auch die Flecken, sind teilweise von Rissen durchzogen. Vergleichbare Fleckengesteine könnten hierzulande in Geschiebegesellschaften mit viel Material aus dem westlichen Småland auftreten, dürften aber ein seltener Fund sein. Die Unterscheidung vom Västervik-Fleckengestein setzt eine genaue Untersuchung voraus, im Einzelfall ist sie vielleicht auch gar nicht möglich. Foto und Probe: T. Langmann.

 

3.2. Gebiet um Kolmården im nordwestlichen Östergötland

Fleckengesteine treten auch in einem größeren Gebiet etwa 100 km nördlich von Västervik auf. Mehrheitlich sind dies Gneise mit Flecken, die ein ausgesprochen körniges Mineralgefüge besitzen. Zwei Exkursionen in das Gebiet von Kolmården lieferten eine Vielzahl an Nahgeschieben sowie einige Anstehendproben der variantenreichen Gesteine. Die roten Gneise (mit oder ohne Flecken) von Kolmården und Umgebung sind auffällige Erscheinungen inmitten der gewöhnlich grauen svekofennischen Metasedimente und bekamen von schwedischen Geologen einen eigenen Namen: Gneise vom „Marmorbruket-Typ“ (Wikström 1976).

Metasedimente bei Kolmarden

Abb. 29: Orangeroter Gneis mit sehr großen dunklen Flecken. Der Gesteinstyp ist im Gebiet von Kolmården häufig anzutreffen. Fundort: Strand des Campingplatzes in Kolmården (Lokalität 12), Breite 31 cm.

Nahaufnahme
Abb. 30: Ausschnitt

Die Vergrößerung zeigt ein deutlich körniges Mineralgefüge. Die dunklen Flecken sind sogar grobkörniger als die Grundmasse und bestehen aus dunklen und hellen Mineralen. Eine sichere Mineralbestimmung von Hand war nicht möglich (etwa Cordierit + Biotit + Quarz).

schwarz-roter Gneis, anstehend nördlich von Kolmarden
Abb. 31: Anstehender grauer Fleckengneis am Bahnhof Stävsjö bei Kolmården (Lokalität 14).

Die länglichen Flecken mit orangefarbenen Säumen folgen der Foliationsebene und bestehen aus Biotit und einem bläulich-grauen Mineral, wahrscheinlich Cordierit.

Handstück vom Gneis
Abb. 32: Probe aus obigem Aufschluss (Lokalität 14).
Fleckengesteine aus Östergötland
Abb. 33: Fleckengesteine in Kolmården (Bildbreite etwa 25 cm)

Gerölle roter bis orangefarbener Fleckengesteine lassen sich massenhaft am Strand des Campingplatzes in Kolmården aufsammeln (Lokalität 12). Insgesamt überwiegen Gneisgefüge, körnige Grundmassen und diffuse Flecken-Texturen. Regelhaft entwickelte oder durchgehend runde bis ovale Flecken wie im Västervik-Fleckengestein finden sich kaum. In den undeformierten, durch Metamorphose rekristallisierten Partien ist ein deutlich körniges Quarz-Feldspat-Gefüge auch ohne Lupe erkennbar. Das Mineralgefüge der Flecken ist gewöhnlich grob, seltener feinkörnig, dunkel und homogen. Die nächsten Bilder zeigen einige Geröllfunde im Detail.

fleckiger Gneis, Kolmarden
Abb. 34: Brauner, feinkörniger Gneis mit einer gröber kristallisierten Partie aus dunklen Flecken mit orangefarbenen Säumen (Lokalität 12).
Nahaufnahme
Abb. 35: Detailansicht eines orange-grauen Gneises, hier ausnahmsweise mit feinkörnigen Flecken (Lokalität 12).
Fleckengneis, ebenfalls Östergötland
Abb. 36: Seltener sind solche Fleckengesteine mit vielen, diffus umrissenen Flecken in einer orangefarbenen und körnigen Grundmasse. Die Flecken berühren sich, teilweise gehen sie ineinander über oder sind ausgelängt. (Lokalität 12)
Gefügewechsel
Abb. 37: Übergang einer grauen und quarzitischen Partie mit Sedimentstrukturen (unten) in ein gelblich-graues Fleckengestein.
(Lokalität 12)

Ein Teil der bei Kolmården anstehenden Gneise zeichnet sich durch dezimeterlange, elliptisch geformte und grob kristallisierte Flecken mit orangeroten Säumen aus.

Gneis bei Snörom
Abb. 38: Anstehender Gneis in Kolmården. Bildbreite 25 cm.

Wenige Hundert Meter Luftlinie südlich vom Anstehenden findet man den gleichen Gesteinstyp als Strandgeröll wieder.

gleicher Typ als Nahgeschiebe
Abb. 39: Gneis am Strand in Kolmården (Lokalität 12)

 

3.3. Kiesgrube südlich Linköping

Im Gebiet um Linköping muss es ein weiteres Vorkommen mit Fleckengesteinen geben, die entfernte Ähnlichkeit mit Varianten aus dem Västervik-Gebiet zeigen.

Fleckengestein bei Linköping
Abb. 40: Aus einer Kiesgrube südlich von Linköping (Lokalität 15) stammt dieser Einzelfund mit diffusen Flecken.

 

4. Geschiebefunde von Fleckengesteinen

Die nächsten Bilder zeigen Funde aus Kiesgruben oder vom Geröllstrand in Deutschland und Holland. Als Leitgeschiebe eignen sich nach derzeitigem Kenntnisstand die undeformierten und feinkörnigen Varianten der Abbildungen 41-50.

a metasedimentary rock a erratic in Germany
Abb. 41: Unterwasseraufnahme eines Västervik-Fleckengesteins mit feinkörniger Grundmasse.

Dunkle Flecken sind von orangefarbenen Säumen mit diffusen Rändern umgeben. Das Gestein zeigt keine Deformationserscheinungen. (Abb. 41)

Västervik-Fleckengestein als Geschiebe
Abb. 42: Geschiebe aus Niederlehme

Abb. 42: Die Flecken in der Mitte sind etwas länglich als Folge einer leichten tektonischen Überprägung, das übrige Gestein ist aber massig und frei von Deformationserscheinungen. Kleine Sequenzen mit ovalen Flecken finden sich regelmäßig auch im Anstehenden, in direkter Nachbarschaft zu völlig undeformierten Partien (s. Abb. 6 und 7).

Västervik granofels as erratic
Abb. 43: Großes Västervik-Fleckengestein von etwa 40 cm Breite.

Abb. 43: Die dunklen Cordierit-Flecken verwittern leichter als die Saumzone und die Grundmasse, daher besitzen Kiesgrubenfunde manchmal eine Oberfläche mit löchrigen Vertiefungen. Fundort: Kiesgrube Fresdorfer Heide bei Potsdam; Sammlung G. Engelhardt

 

Geschiebe
Abb. 44: Västervik-Fleckengestein, Geschiebe von der Ostsee

Dieser schöne Fund mit rund polierter Oberfläche zeigt Flecken mit schmalen Säumen, die ihrerseits klar von der grauen Grundmasse abgegrenzt sind.

Ausschnitt mit Sillimanit
Abb. 45: Detailaufnahme

Abb. 45: Das weiße und faserige Mineral ist Sillimanit, ein gelegentlicher Bestandteil im Västervik-Fleckengestein (s. a. Abb. 41 und 42).

 

Västervikgeschiebe
Abb. 46: Dieses Fleckengestein enthält unregelmäßig geformte, von schmalen Säumen begleitete Flecken.

Das Gestein in Abb. 46 ist feinkörnig, gänzlich undeformiert und stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit aus dem Västervik-Gebiet.

 

erratic from Southern Sweden
Abb. 47: Geschiebefund mit sehr breiten Saumzonen. Links im Bild sind Reste der grauen Grundmasse erkennbar.
Nahaufnahme
Abb. 48: Ausschnitt

Abb. 48: Mit der Lupe lassen sich einzelne Mineralkörner unterscheiden, v. a. farbloser Quarz ist erkennbar. Das Geschiebe ist ein Grenzfall, denn die Grundmasse ist zwar nicht feinkörnig, aber Art und Verteilung der Flecken sowie ein undeformiertes Gefüge sprechen für eine Herkunft aus dem Västervik-Gebiet.

 

grünlichgraue Grundmasse
Abb. 49: Geschiebe aus den Niederlanden

Dieses Västervik-Fleckengestein (Abb. 49) weist eine grünlich-graue Grundmasse auf.

 

Fleckengestein mit recht kleinen Flecken
Abb. 50: Fleckengestein von Westermarkelsdorf/Fehmarn.

Auch in diesem Gestein ist die feinkörnige Grundmasse fast vollständig durch breite Säume orangerot eingefärbt. Die Flecken sind recht klein, unter 1 cm. Eine gleichmäßige Verteilung der Flecken und das undeformierte Gefüge sprechen für eine Herkunft aus dem Västervik-Gebiet. Das weiße, faserig ausgebildete Mineral ist wieder Sillimanit.

 

diverse Fleckengesteine als Geschiebe
Abb. 51: Fleckengesteine mit unterschiedlichen Gefügemerkmalen.

In dieser Sammlung von Geschieben (Abb. 51) ist das Exemplar unten in der Mitte deutlich körnig und der Stein unten rechts besitzt ein Gneisgefüge. Wirklich feinkörnig und undeformiert und damit ein Västervik-Fleckengestein, ist nur der Fund ganz oben. Fundort: Nienhagen bei Rostock/ ehemalige Sammlung Somann.

gelber Exot
Abb. 52: Gelber Exot

Abb. 52: Dieses Geschiebe aus obiger Zusammenstellung hat eine graue, feinkörnige Grundmasse und gröber körnig kristallisierte Flecken. Das Gestein stammt aus einem unbekannten Vorkommen.

flecky granofels as erratic
Abb. 53: Geschiebe von der Ostsee

Das Geschiebe in der Mitte der Zusammenstellung besitzt als einziges eine dichte Grundmasse sowie orangerote Säume. Aufgrund der diffusen Flecken-Textur bleibt die Herkunft aber ungewiss.

 

Gneis mit Flecken
Abb. 54: Fleckiger Gneis aus Hohenfelde bei Kiel.

Kein Leitgeschiebe sind solche Gneisgefüge mit diffusen Flecken oder Schlieren und roten bzw. farbigen Säumen. Der Fund ähnelt sowohl Fleckengneisen aus dem Gebiet von Kolmården (z. B. Abb. 35) als auch dem Västervik-„Fleckengneis“ in Abb. 13. Bläuliche Partien innerhalb der schwarzen Flecke dürften Cordierit sein.

graues Fleckengestein
Abb. 55: graues Fleckengestein als gekritztes Geschiebe

Der Fund ähnelt den Fleckengesteinen von Östra Skälö (s. Abb. 15). Ungeklärt ist bislang, ob es ähnliche Gesteine auch außerhalb des Västervik-Gebiets gibt. Fundort: Kiesgrube Horstfelde, südlich von Berlin.

 

5. Verzeichnis der Lokalitäten mit Koordinaten

Lokalität

Gestein

Fundort

Koordinate (WGS84DD)

1

Västervik-Fleckengestein, anstehend

Felsen an der Küste bei Casimirsborg
Privatgelände!

57.874100, 16.435327

2

Västervik-Fleckengestein, anstehend

Lokalität „Ekobutik“, ehem. „Tjust Motell“ an der E4

57.868141, 16.414805

3

Västervik-Fleckengestein: orangefarbene und graue Variante, anstehend

Felsen am Hafen von Östra Skälö

57.58986, 16.63201

4

Västervik-Fleckengestein, in der Nähe anstehend.

Halde aus aktuellen Strassenbaumaßnahmen; Pepparängsvägen S Västervik; Fundstelle erloschen

57.722189, 16.673201

5

Västervik-Fleckengestein, anstehend

Straßenaufschluss an der 135 westlich Gamleby

ca. 57.91458, 16.30901

6

Västervik-Fleckengestein (gneisig), anstehend

Felsen am Übergang zur Schäre Borgö

57.724874, 16.699695

7

Geschiebe

Fahrradweg in Västervik Jenny, nahe der Autorennbahn (Motorbana).

57.768130, 16.585394

8

Geschiebe

Fossiler Strandwall an der Strasse nach Händelöp.

57.718765, 16.671451

(Parkplatz)

9

Geschiebe

Geschiebe als Einfassung auf dem Parkplatz des ICA-Stormarknat Västervik

57.767546, 16.595644

10

Geschiebe

Kiesgrube 3 km westlich Sävsjö

57.391392, 14.616904

11

Geschiebe

Uferbereich des Vallsjön

ca. 57.406615, 14.742535

12

Geschiebe

Rollsteinstrand am Campingplatz Kolmården

58.65718, 16.40712

13

Fleckengneis, anstehend

Snörum bei Kolmården, temporärer Aufschluss

58.66476, 16.41711

14

Fleckengneis, anstehend

200 m östlich Stavsjö-Station

58.702737, 16.442577

15

Fleckengestein, Geschiebe

Kiesgrube südlich Linköping

58.329789, 15.631448

Proben, die den Zusatz „Xander de Jong“ tragen, befinden sich in der Sammlung des ehemaligen Naturkundemuseums in Nimwegen, Niederlande. Die Sammlung ist jetzt Teil des Museums „de Bastei“ in Nimwegen.

 

6. Literatur

GAVELIN S 1983 The Västervik Area in South-eastern Sweden - SGU Ser. Ba No. 32, 172 S, Uppsala.

LOBERG B 1963 The Formation of a Flecky Gneiss and Similar Phenomena in
Relation to the Migmatite and Vein Gneiss Problem - Geologiska Föreningen i
Stockholm Förhandlingar, 85:1, 3-109, Stockholm.

SMED P & EHLERS 2002 Steine aus dem Norden - Bornträger-Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1994, 2. Auflage 2002.

VINX R 2016 Steine an deutschen Küsten; Finden und bestimmen - 279 S., 307 farb. Abb., 5 Grafiken, 25 Kästen, Wiebelsheim (Quelle & Meyer Verl.).

WIKSTRÖM A 1979 Beskrivning till berggrundskartan 1 : 50000 – Katrineholm SO - Sveriges Geologiska Undersökning (Af) 123: 101 S., 44 Abb., 14 Tab., 3 Ktn. in 1 Mappe, Stockholm.

ZANDSTRA J G 1988 Noordelijke Kristallijne Gidsgesteenten ; Een beschrijving van ruim tweehonderd gesteentetypen (zwerfstenen) uit Fennoscandinavië - XIII+469 S., (1+)118 Abb., 51 Zeichnungen, XXXII farbige Abb., 43 Tab., 1 sep. Kte., Leiden etc. (Brill).

 

Erläuterungen:

(1) Der Kartenausschnitt stammt aus: Bergman, S., Stephens, M.B., Andersson, J., Kathol, B. & Bergman, T., 2012: Sveriges berggrund, skala 1:1 miljon. Sveriges geologiska undersökning K423. https://apps.sgu.se/geolagret/
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(2) Die Sedimentgesteine der Ålmesakra-Formation sind zwar in der Literatur teilweise umfangreich beschrieben, Phänomene der Kontaktmetamorphose werden aber nur am Rande erwähnt. Dass es sich bei den abgebildeten Gesteinen um Kontaktmetamorphite aus eben dieser Formation handelt, ist wahrscheinlich, weil 1. die Gesteine sehr häufig auftreten, 2. Übergänge eindeutig sedimentärer Gesteine in Kontaktmetamorphite beobachtet wurden und 3. auch Hornfelse auftraten. (zurück zur Textstelle)

 

- Hier endet der Text von Marc Torbohm -

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Summary

The Västervik-Fleckengestein („spotted rock from Västervik“), also named as Västervik-Cordierit-Granofels, is regarded as beautiful and easily recognizable erratic from north-eastern Småland. The striking rock type has a fine-grained, grey to brownish-grey ground mass and a contrasting texture of round and dark spots surrounded by orange-red edges. The spots are 1-2 cm in size and the width of the seams is variable.
The rock is undeformed to gneissig. Only the fine-grained and undeformed variants can be classified as erratics with an origin around Västervik. Ideal erratics are rather rare. In case of doubt, the characteristics listed below should be checked. In no case is it sufficient to determine a boulder solely on the basis of orange or red colouring and dark spots as spotted rock from Västervik.
Several excursions to Sweden have shown that there are also spotted rocks in other places that can look surprisingly similar to those from Västervik (see e.g. Fig. 28). The description of the erratics should therefore be as precise and narrow as possible. There is a risk of confusion, especially with deformed, gneiss-shaped structures or clearly granular matrixes. Figs. 1 and 2 show a sample of the rock type which, according to current knowledge, only occurs in the Västervik area. During the Svekofennian mountain formation (1.8-1.9 Ga), some of the rocks were spared tectonic overprints.

Västervik spotted rocks, which can be assigned to the Västervik area as erratic, are characterised by the following features:
- The ground mass is fine-grained and from grey to brownish-grey, rarely greenish-grey. Individual mineral grains are not or hardly distinguishable with the magnifying glass. Spotted rocks with coarser granular matrixes, in which, for example, a quartz-feldspar structure is clearly recognizable, are not suitable as erratics from Västervik.

- The orange-coloured and fine-grained seams can only be a few millimetres narrow (Fig. 1). Then more grey ground mass can be seen. They can also be so wide that the rock appears to consist entirely of orange matrix (Fig. 19). This then often looks somewhat "cloudy" due to changing proportions of dark minerals. All possible transitions exist between the extremes (narrow seams - orange "ground mass"). Characteristic are orange to orange-red tones. Colour variants with red (Fig. 10), reddish-brown and rose-grey (Fig. 20) hues are also known, but occur less frequently. Whether they are also suitable as guide erratics („Leitgeschiebe“) is not certain.

- The dark spots are round to elliptical in shape and have a diameter of at least 0.5 cm, usually 1 to 2 cm. Ideally, the spots of a sample are approximately the same size (Figs. 1 and 2; 4-6) and their edges stand out in contrast to the hem zone. The proportion and distribution of patches vary, from loose to denser, from irregular to somewhat uniform. The patches should be predominantly separated from each other, at least not form continuous chains.

- The absence of deformation phenomena is an important distinguishing feature. Spotted rocks from Västervik are „Granofels“ with a directionless mineral structure and were formed under largely static metamorphosis conditions. Spotted rocks with gneiss structure, recognizable by the rectification of platelet-shaped, dark minerals such as biotite, occur both in the Västervik area and in other places and cannot be determined according to their origin. In this context, the term "Västervik spotted gneiss" (see Zandstra, Smed) should also be omitted.

Minerals
The minerals cannot be determined by hand due to fineness of grain. Only in the dark spots you can sometimes see leaves of biotite. According to Vinx 2016, the matrix consists of quartz, feldspar and biotite. The spots are cordierite, strongly pigmented by biotite, which can also not directly observed, but can occasionally be blue (Fig. 14). The fine-grained orange fringe zone contains feldspar and quartz. Biotite is strongly receding or completely absent. Optionally, some white sillimanite may be present and can be recognized by a fibrous formation under a magnifying glass.

Origin
About 1.85 - 1.88 billion years ago, large quantities of sand were deposited in a river delta. In between there were areas that also contained clay sediments.
The sediments were sunk in the subsequent Svekofennian orogeny. From sandy sediments quartzites were formed under moderate pressure and high temperatures, from aluminium-rich sandy-clay sediments the black-orange or black-grey coloured spot rocks. The formation of the cordierite spots (granoblasts) took place in the solid state by material migration. For its formation, iron and magnesium were "subtracted" from the surrounding area, e.g. from biotite, which is therefore missing in the orange border zones.

Samples from the Västervik area (up to Fig. 18)
There are numerous small and large occurrences, ranging from a few decimetres in width (Fig. 9) to a few hundred metres in thickness (Casimirsborg). All images are from the area between Västervik and Gamleby. Further occurrences exist on some archipelagos southeast of Västervik (Mjödö, Krokö and surrounding archipelagos) and have not yet been visited.

Erratics found near Västervik are shown in pictures 19 - 24.
There are other spotted rocks in the Almasakra Formation in western Småland and also in Östergötland. Pictures 26 to 40 show such spotted rocks found in Sweden. Pictures 31, 32 and 38 show original bedrock.
From picture 41 you can see erratics found in Germany. Only the undeformed and fine-grained types are of Västervik origin.

Translated with www.DeepL.com/Translator with some changes by M. Bräunlich

 

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